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naja

ich habe kopfschmerzen. das leben nervt ein bisschen. der körper ist lahm. am tonlosen handy erscheint alle viertelstunde die meldung eines anrufs in abwesenheit. die meisten menschen bewegten sich wahrscheinlich fröhlich in der sonne. abgesagt habe ich heute alles. swine lag im kollektiv mit ihrem lahmen körper teilnahmslos auf meinem bett. eigentlich tut sie das noch immer.

es wirkte so realistisch, als ich - während der regen unaufhörlich aufs dach trommelte - träumte, dass papa starb und ich daraufhin mit mega und döner einen klub der halbwaisinnen gründete. als ich döner heute am fließband mit asiatischen köstlichkeiten davon erzählte, meinte sie auch, dass das so seltsam wahr klingen würde und wir einigten uns darauf, dass ich mich auf alles gefasst machen würde. heute ist ein düsterer tag; nur p. wirkte gut gelaunt, als er sagte, er freue sich, dass ich wieder da sei. am späten nachmittag fuhr ich ins tierfachgeschäft und kaufte zwei kleine, saftige kollegen für hot dog und megas namenlosen fisch, eine wasserpflanze und schwarzen kies.

es muss so um die 15 jahre her sein, dass ziemlich viele flüchtlinge aus verschiedensten ländern in unserer nähe wohnten, und deshalb auch bei uns zuhause immer wieder schwarze menschen saßen.* ich kann mich noch ziemlich genau an den geruch erinnern, der auch noch eine weile, nachdem sie wieder gegangen waren, in der luft hing. es ist dieser ganz eigene geruch, der mich ein bisschen an die mittlerweile verbotenen mottenschutzkugeln aus omas dachboden erinnert. derselbe geruch bohrte an meinem gedächtnis, als ich vorhin auf meinem cöuchchen lag, weil dieser schwarze, junge mann d. während meiner abwesenheit ein paar nächte dort zusammengekauert verbracht hatte.** zu mega sagte er, dass er sich in meinem bett zu verloren gefühlt hätte. genügsam war er überhaupt, er brachte sogar eigene handtücher mit. mega organisierte zwei mal einen "abend mit freunden" für ihn; zu arla, der dame im pinken kleid, meinte er später trotzdem, dass er sich nicht immer wohl gefühlt hätte.

*ein paar mal besuchte uns auch eine russische familie, deren sohn ich 15 jahre später wieder auf der uni im russisch-kurs traf. er war gleich blass wie damals. sein vater hatte uns damals als dank für ein paar essenseinladungen eine freddie mercury kassette dagelassen.
** andere menschen, denen ich großzügig und herzlich meine wohnung zum übernachten während meiner abwesenheit zur verfügung gestellt hatte, schliefen in meinem bett auch nicht gut, weil sie - wie sie döner erklärten - sich in meiner wohnung gefürchtet hätten. angeblich wären ihnen die bilder an der wand und die dekoration im allgemeinen etwas unheimlich vorgekommen.

mega schickt ein sms aus hamburch, dass sie sie in ein kaputtes flugzeug gesetzt haben, sie wird sie zur strafe niederklicken. ruzzi ruft um halb zehn an und meint, der tag wäre für ihn jetzt schon vorbei. gestern abend saßen wir am inn, westlich, und tranken das letzte bier aus portugal. swine reist nach krk ab, nachdem sie mir noch ein kleines vögelchen zum irgendwo anklammern aus "maisons du monde" von brest überreicht hat, es passt zu dem vögelchen, das ich mir dort selber vor zwei jahren gekauft habe. es ist schon zwei jahre her. kräpfsche reist nach imperia ab. döni ist von belgien zurückgekehrt und meint, es sei angenehm gewesen mit raimund. ich reise bald nach amsterdam ab. es passt zu den letzten tagen, dass swine und ich uns schon gefreut haben, dass m + p angekündigt hatten, sie würden sonntags mit uns essen gehen, und wir schließlich im mcdonald's an einem tisch saßen, weil p so lange nicht mehr dort gewesen war und sich nun auch nicht mehr davon abbringen ließ. wieviele meter hoh über dem kopf swine und ich unsere hände zusammengeklatscht hätten, aus freude darüber, das kann man jetzt nicht mehr so genau sagen. schließlich wäre das vor 15 jahren gewesen, als wir mit m + p fast nie zum mcdonald's gingen.

das spielte ich heute ruzzi vor, bevor er für die nächsten tage gegen osten zog. ich werde morgen alt.

der mensch, den man gerade bräuchte, ist weit weg. am meer. im salz. im bus. in einer linearen landschaft. ich führe seit drei tagen fiktive gespräche. es gab sogar ein bisschen streit. tomatensaft allein - ohne einer ekelverzerrten visage gegenüber sitzend - ist auf dauer nichts, ich brauche fleisch und blut.

ich weiß nicht, woher dieses bedürfnis kommt, jeden tag zumindest einen fuß über die schwelle des kaufhaus müller zu setzen. es ist so, als würde der tag erst zum gelebten tag werden, sobald dies vollzogen ist. was ich ganz sicher weiß ist, dass sich menschen mit brille - vor allem mit den nahezu randlosen - nicht zu schnell bewegen, also ein tänzchen wagen sollten, es passt nicht in das statische, undynamische bild des nahezu randlosen brillenträgers, das ich habe, und weckt leichte übelkeit. das soll jetzt keine brillenträgerdiskriminierung sein, ich habe schließlich selbst eine - aber das ist ein anderes, trauriges thema (das verstaubt, verbogen und verschmäht am boden liegt.)

als ich dann dieses baby im arm hielt mit seinem ausgeprägten kinn, den kleinen, schon dreckigen fingernägeln und den großen augen konnte ich mir nicht vorstellen, dass man mal sowas aus mir -. auf welchem wege auch immer - herausziehen könnte und ich dann so lange seine - zwar nicht große auswahl an - wünschen erraten müsste, bis es mal endlich reden kann. auch mama fand babys schon immer fad und nicht sehr sympathisch und hat trotzdem zwei davon aus sich herausziehen lassen, eines mittels einsatz einer sauglocke. notwendig war das bei mir.

es ist so, dass sich momentan die menschen rund um mich herum auflösen. oder es scheint zumindest so. kleine menschliche dramen wurden heute über den hörer verlautbart. mich selbst sehe ich in einem weißen raum pilatesähnliche figuren mit meinem körper performen. einer kleinen, steifwirbligen tragödie half ich nachmittags aus dem bett, dann fütterte ich sie und betreute sie treu weiter. später vergaß ich, dass heute überall fasching ist und saß fast eine stunde im bus. ich vergesse überhaupt viel, momentan.

als ich vorhin den fahrplan für den bus, der zur luigenstraße fährt, raussuchen wollte, weil ich ins dez will, gab ich fälschlicherweise stattdessen lugnerstraße ein. im hinterkopf hatte ich dabei ständig das wort "proletendorf", außerdem visualisierte ich mega und kurti, wie sie gerade in hawaii am waikiki-beach ihre blassen körper von der sonne zerstechen lassen; wo es scheinbar ukulelen um $ 10,- gibt und zimmernachbarn, die sich tagsüber - und auch nachts - mit chips und vodka im zimmer vergnügen, während der fernseher läuft.

 

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